Unternehmen, Banken und andere Institutionen sind in vielen Dingen gegenüber dem Verbraucher besser gestellt. Damit sie diese Vorteile nicht zum Nachteil der Kunden ausnutzen können, gibt es in Deutschland das Verbraucherrecht.
Eine besonders wichtige Rolle spielt der Verbraucherschutz in puncto Finanzen – hier geht es nicht zuletzt um die finanzielle Zukunft der Anleger. Ohne die richtige Beratung finden sich diese jedoch auf dem scheinbar unüberblickbaren Markt kaum zurecht. Nicht alle Berater handeln aber immer zum Wohl ihrer Kunden, da sie oft auf Provisionsbasis arbeiten.
Aus diesem Grund ist der Verbraucherschutz in Sachen Geldanlage von größter Bedeutung. Verbraucher möchten ihr Geld sinnvoll anlegen. Floppt die Investition, kann das gravierende Folgen haben. Aber wer sorgt hinsichtlich der Finanzen für den Verbraucherschutz und an welche Stellen können sich Betroffene bei Problemen und Beschwerden wenden?
Inhalt
FAQ: Verbraucherschutz bei der Geldanlage
Der Verbraucherschutz ist in diesem Bereich besonders wichtig, weil es hier auch um die wirtschaftliche und finanzielle Existenz der Anleger geht. Das Risiko von Verlusten ist angesichts der nur schwer überschaubaren Finanzprodukte nicht zu unterschätzen.
Beim Verbraucherschutz in Sachen Finanzen kommt der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine wichtige Rolle zu. Wie diese Marktaufsicht funktioniert, lesen Sie hier.
Verbraucherzentralen bieten nicht nur eine umfassende Verbraucherberatung zu den verschiedensten Themen an. Sie stellen auf ihren Webseiten auch umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung.
Marktaufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht – kurz BaFin genannt – ist für die Marktaufsicht über Kredit- und Finanzdienstleistungsinstitute zuständig. Ihr erklärtes Ziel ist es, ein stabiles und funktionierendes Finanzsystem zu gewährleisten. Eine wichtige Aufgabe ist der Verbraucherschutz in Sachen Geldanlage.
Bankkunden und Anleger sollen dem deutschen Finanzsystem vertrauen können. Zu diesem Zweck überwachen die über 2.500 Mitarbeiter der BaFin nicht nur Banken und Finanzdienstleistungsinstitute, sondern auch Versicherungsunternehmen, inländische Fonds sowie Kapitalverwaltungsgesellschaften.
Um den Verbraucherschutz in puncto Geldanlage zu stärken, setzt die BaFin unter anderem auf die Information von Anlegern. Sie gibt verschiedene Broschüren heraus, welchen wichtige Ratschläge und Tipps – beispielsweise zur Altersvorsorge – zu entnehmen sind. Auch auf der eigenen Website informiert die Bundesanstalt und beantwortet häufig gestellte Fragen.
Gesetzliche Grundlagen
Bedeutend sind aber vor allem auch die gesetzlichen Grundlagen, welche Banken, Finanzdienstleistungsinstitute und Berater beachten müssen. So wird der Verbraucherschutz bei der Geldanlage – etwa für die Altersvorsorge – unter anderem dadurch gestärkt, dass bei jeder Anlageberatung ein Protokoll angefertigt werden muss. Dieses soll es Kunden ermöglichen, das Beratungsgespräch auszuwerten und sich dann auf Grundlage dessen für oder gegen das Angebot zu entscheiden.
Folgende Angaben müssen einem solchen Protokoll zu entnehmen sein:
- Informationen über den Anleger: seine persönliche Situation und seine Ziele
- Anlass und Dauer der Beratung
- Genauere Angaben zu den vorgestellten Finanzinstrumenten und Wertpapierdienstleistungen
- Empfehlungen des Beraters inklusive einer Begründung
Dem Verbraucherschutz bei der Geldanlage zuträglich ist außerdem die Pflicht dazu, dass für Wertpapiere und Vermögensanlagen sogenannte Prospekte angefertigt werden müssen. Diese sind mindestens einen Werktag vor dem öffentlichen Angebot zu publizieren. Vorher müssen sie jedoch von der BaFin genehmigt werden.
Der Prospekt muss alle nötigen Angaben enthalten, um Anleger verlässlich und umfangreich über das Wertpapier und den Emittenten – also den Ausgeber des Wertpapiers – oder die Vermögensanlage zu informieren. Außerdem muss der Text verständlich formuliert sein und darf keine widersprüchlichen Aussagen enthalten.
Infos und Beratung der Verbraucherzentrale zur Geldanlage
Eine wichtige Institution in Sachen Verbraucherschutz stellen der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sowie die 16 Verbraucherzentralen der Bundesländer dar. Sie sehen sich als Stimme der 80 Millionen Verbraucher in Deutschland und treten für ihr Recht ein.
Um den Verbraucherschutz in puncto Geldanlage zu stärken, setzt die Verbraucherzentrale unter anderem auf die Information von Verbrauchern zum Thema Finanzen. Auf den Webseiten finden Leser viele Ratgeber rund um die Themen Geldanlage und Altersvorsorge.
So erhalten Interessierte unter anderem Ratschläge dazu, wie sie sich am besten auf ein Gespräch mit einem Berater vorbereiten und was bei der Geldanlage zu beachten ist. So sollten sich Anleger bereits im Vorhinein über ihre Ziele klar werden und überlegen, welche Risiken sie eingehen wollen. Je größer das Risiko, desto höher können zwar die Erträge ausfallen. Allerdings ist auch die Gefahr recht groß, Geld zu verlieren. Anleger sollten sich dessen bewusst sein.
Des Weiteren gehört zu den Aufgaben der Verbraucherzentrale in Sachen Geldanlage und Altersvorsorge die Beratung von Verbrauchern. Bei der zuständigen Verbraucherzentrale können Sie in der Regel telefonisch einen Termin für ein persönliches Beratungsgespräch vereinbaren.
Je nach Bundesland variieren die Dauer der Beratung und der Preis recht stark. Die anfallenden Gebühren können durchaus eine lohnenswerte Investition darstellen, da sie vollkommen unabhängig zum Thema Finanzen beraten werden. Abhängig davon, wie umfangreich die Beratung ist, können sie sogar eine umfassende Anlagestrategie erstellen.