Grad der Behinderung (GdB) von 70: Was bedeutet das?

70 Prozent Schwerbehinderung: Welche steuerlichen und arbeitsrechtlichen Vorteile haben Betroffene?
70 Prozent Schwerbehinderung: Welche steuerlichen und arbeitsrechtlichen Vorteile haben Betroffene?

FAQ: Schwerbehinderung mit GdB 70

Wer bekommt einen GdB von 70?

Damit ein Grad der Behinderung anerkannt wird, muss sich der Betroffene an das für ihn zuständige Versorgungsamt wenden. Dieses prüft dann anhand medizinischer Unterlagen und ggf. einer Untersuchung, ob eine Behinderung tatsächlich vorliegt und welchen Grad diese erreicht. Es ist auch möglich, eine Neubewertung der Situation zu beantragen, wenn sich der Zustand des Betroffenen verschlechtert oder neue Defizite hinzukommen.

Gelte ich bei einem GdB von 70 als schwerbehindert?

Ja. Mit einem GdB von 70 ist eine Schwerbehinderung gegeben. Der Grenzwert, um als schwerbehindert anerkannt zu werden, liegt bei einem Grad der Behinderung von mindestens 50.

Welche Vorteile habe ich mit einem Schwerbehindertenausweis mit 70 Prozent?

Wer über einen Grad der Behinderung von 70 Prozent verfügt, genießt beispielsweise im Arbeitsrecht einige Vorteile. So haben Schwerbehinderte Anspruch auf fünf zusätzliche Urlaubstage im Jahr. Zudem profitieren sie von steuerlichen Erleichterungen und sind berechtigt, auf einem Behindertenparkplatz zu parken.

Literatur zum Thema Grad der Behinderung

Leistungen für Menschen mit Schwerbehinderung

Wann wird ein GdB von 70 anerkannt?
Wann wird ein GdB von 70 anerkannt?

Ein Unfall, eine plötzlich auftretende Krankheit oder ein seit der Geburt bestehendes medizinisches Problem – es gibt viele Gründe, warum einige Menschen körperlich und geistig eingeschränkt sein können.

Um diesen Umstand anzuerkennen, gibt es in Deutschland den Grad der Behinderung. Diesen können Betroffene beim Versorgungsamt beantragen und, sofern er anerkannt wird, von gewissen steuerlichen oder arbeitsrechtlichen Vorteilen profitieren.

Doch worauf haben Betroffene genau einen Anspruch, wenn ein GdB von 70 vorliegt? Wann kann dieser Grad der Behinderung überhaupt anerkannt werden? Diesen Fragen geht der nachfolgende Ratgeber auf den Grund und informiert Sie umfassend.

GdB von 70: Welche Vorteile bedeutet das?

Eine Schwerbehinderung von 70 Prozent begründet in Deutschland zum Beispiel steuerliche Vorteile. Wer über einen GdB von 70 Prozent verfügt, kann demnach einen Behindertenpauschalbetrag in Höhe von 1.780 Euro geltend machen.

Durch werden die Mehraufwendungen für Menschen mit einer Behinderung anerkannt. Zudem stehen den Betroffenen fünf Tage Urlaub pro Jahr mehr zu und sie genießen häufig einen besonderen Kündigungsschutz.

Auch beim Rundfunkbeitrag gibt es Erleichterungen, viele Museen bieten ebenfalls Rabatte bei einem GdB von 70 an.

Wichtig: In welchem Umfang die eben beschriebenen Vorteile bei einer Schwerbehinderung von 70 in Anspruch genommen werden können, hängt auch davon ab, ob der Betroffene über ein Merkzeichen verfügt. Dieses wird erteilt, wenn bestimmte besondere Beeinträchtigungen vorliegen.

Wie wird der Grad der Behinderung ermittelt?

Grad der Behinderung von 70 Prozent: Den Antrag müssen Sie beim Versorgungsamt stellen.
Grad der Behinderung von 70 Prozent: Den Antrag müssen Sie beim Versorgungsamt stellen.

Ein Grad der Behinderung von 70 Prozent oder einem anderen Wert wird dann anerkannt, wenn körperliche oder geistige Einschränkungen für die Bewältigung des Alltags vorliegen. Es kann sich beispielsweise um Störungen des Sehorgans, des Hör- und Gleichgewichtsorgans oder des Nervensystems handeln.

Um den GdB zuverlässig ermitteln zu können, ist eine medizinische Untersuchung inklusive eines Gutachtens des behandelnden Arztes vonnöten. Anhand dessen beurteilt das Versorgungsamt, zu wie viel Prozent eine Behinderung vorliegt.

Nachfolgend stellen wir Ihnen eine Tabelle zur Verfügung, der Sie entnehmen können, welche Leiden zur Anerkennung des jeweiligen Grades der Behinderung führen können:

Grad der BehinderungMöglich bei
GdB 20Chronische Hepatitis
(ohne (klinisch-) entzündliche Aktivität)
GdB 30Hirnschäden mit geringer Leistungsbeeinträchtigung
GdB 40Homonyme Hemianopsie
GdB 50Völliger Verlust der Nase
GdB 60Anämie mit starken Auswirkungen
GdB 70Mukoviszidose
GdB 80Verlust des Kehlkopfes
GdB 90Plasmozytom mit starken Auswirkungen
GdB 100Lungentuberkulose (ansteckungsfähig)

Weiterführende Literatur zum Thema

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl verschiedener Bücher:

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Über den Autor

Sarah
Sarah K.

Sarah studierte Journalismus an der DEKRA-Hochschule für Medien in Berlin und unterstützt das Ratgeberportal anwalt.org nun bereits seit 2016 bei der Contenterstellung zu den unterschiedlichsten Rechtsgebieten. Ihr besonderes Interesse gilt dabei dem Presse-, Sport- und Sozialrecht. Außerdem ist sie für den Newsbereich verantwortlich.

Bildnachweise

33 Gedanken zu „Grad der Behinderung (GdB) von 70: Was bedeutet das?

  1. Mathes

    habe 70 und G und B. kann man damit Zusatzausweis für Behindertenparkplatz bekommen?

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