FAQ: Begründung zum Einbürgerungsantrag
Nein. Selbst wenn Ihnen im Antragsdokument die Möglichkeit dazu gegeben wird, besteht explizit keine Pflicht, mit einer Begründung des Einbürgerungsantrags Ihre Gründe dafür zu beschreiben. Zumindest nicht schriftlich. Unter welchen Umständen das z.B. in einem persönlichen Gespräch bei der Zulassungsbehörde von Vorteil sein kann, erfahren Sie hier.
Möchten Sie Ihre Ansprüche auf bzw. Ihre Ambitionen für eine Einbürgerung trotzdem schriftlich begründen, gibt es dafür je nach Behörde möglicherweise ein vorgesehenes Feld im Antrag. Dieses können Sie auf freiwilliger Basis ausfüllen. Eine potenzielle Begründung für Ihren Einbürgerungsantrag kann z.B. sein, dass Sie bereits seit 20 Jahren in Deutschland leben und die deutsche Sprache akzentfrei sprechen können. Mehr dazu hier.
Ja, es gibt dafür nur keine staatlichen Quellen. Eine Vielzahl an Behörden bietet online zwar Mustervorlagen für den Einbürgerungsantrag an, jedoch keine Beispiele, wie eine solche Begründung aussehen könnte. Sie können im Internet (z.B. in Diskussionsforen) trotzdem inspirierende Ansätze, die auf wahren Begebenheiten beruhen, finden. In diesem Abschnitt haben wir für Sie ein paar Ideen zusammengefasst.
Inhalt
Inwiefern ist eine gute Begründung für Ihren Einbürgerungsantrag notwendig?
Eine Begründung zum Einbürgerungsantrag kann in bestimmten Fällen von Ihnen erwartet werden. Das ist z.B. gegeben, wenn die Zulassungsbehörde Sie bittet, konkret zu belegen, was eine Einbürgerung in Ihrem jetzigen Leben erleichtern bzw. welche Nachteile diese beseitigen würde.
Auf folgende Faktoren können Sie sich dabei beziehen:
- das Aufenthaltsrecht oder eine etwaige Aufenthaltserlaubnis (bspw. wenn es Nachteile beim Nachzug Ihres Ehegatten gibt oder Sie in Deutschland lebende Angehörige haben)
- Ihre Berufsausübung
- Ihre Ausbildung oder Ihr Studium
- die Vergabe von etwaigen Stipendien oder Fördergeldern
- Ihren Rentenbezug oder Ihre Ansprüche auf eine Rente in Deutschland
- das Erbrecht (bspw. wenn Sie einen Geldbetrag erben sollen, das aber ohne deutsche Staatsbürgerschaft nur erschwert möglich ist)
- den Kauf/Verkauf von Immobilien bzw. gegenwärtigen Grundbesitz
- geschäftliche Verhältnisse (bspw. wenn Sie Aufträge im Rahmen der öffentlichen Verwaltung übernehmen wollen)
- andere explizite Vorteile, die für Sie durch eine Einbürgerung entstehen würden
Wichtig: Im Laufe des Antrags auf eine deutsche Staatsangehörigkeit kommt in der Regel ein persönliches Gespräch auf Sie zu. Bei diesem werden Sie auch die Möglichkeit haben, Ihr Anliegen zu begründen und die zuständigen Mitarbeiter von Ihrem Einbürgerungsanspruch zu überzeugen. Der Eindruck, den Sie hier vermitteln, macht sehr viel mehr aus als die kurze Rechtfertigung, die Sie in das Formular schreiben. Die schriftliche Begründung vom Einbürgerungsantrag soll der Zulassungsbehörde lediglich einen ersten Einblick in Ihre Situation geben.
Begründung des Einbürgerungsantrages: Beispiel zum Schreiben
Was muss man bei der Einbürgerung sagen? Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie eine gute Begründung des Einbürgerungsantrags schreiben sollen, können Sie sich an diesen grundsätzlichen Leitfragen orientieren:
- Warum stellen Sie diesen Antrag?
- Was soll dieser Antrag bewirken bzw. was soll sich dadurch ändern?
- Was erhoffen oder versprechen Sie sich vom Antrag?
Folgende Antwortansätze können Ihnen als Inspiration für die Begründung von Ihrem Einbürgerungsantrag dienen:
„Warum möchte ich mich einbürgern? Weil ich…/Mir ist diese Begründung meines Einbürgerungsantrags wichtig, weil ich…/Ich möchte die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen, weil ich…“
- ein deutscher Staatsbürger mit [bestimmte Rechte, andere Vorteile etc.] sein will.
- mich in Deutschland über [Anzahl der Aufenthaltsjahre] hinweg integriert habe.
- meine Kinder über [Anzahl der Aufenthaltsjahre] geboren und in [deutscher Ort] großgezogen habe.
- in Deutschland die [deutsche Schule] besucht/eine Ausbildung im [Ausbildungsbereich] absolviert/einen [Art des Abschlusses] an der [deutsche Universität, Hochschule etc.] erlangt habe.
- aufgrund meiner/s [Ausbildung/Familie/beruflichen Werdegangs etc.] meinen Lebensmittelpunkt in Deutschland sehe.
- mich mit [Beispiel aus deutschen/r Werte/Kultur/Gesellschaft etc.] besonders verbunden fühle.
„Mein Antrag auf Einbürgerung soll bewirken, dass…“
- ich [Beschreibung Ihrer Zukunftsvorstellungen für Ihr Berufsfeld] erlangen kann.
- mein [Ehegatte, Kind, anderer Familienangehöriger] in Deutschland [Vorteile für Ihren Familienangehörigen, z.B. Bildungs- oder Berufschancen] bekommen kann.
- Sie ein besseres Verständnis für [Erläuterung Ihrer Situation] bekommen.
- Sie verstehen, warum [konkrete Vorteile einer Einbürgerung für Sie] so wichtig ist/sind.
- Sie einen Einblick darin bekommen, wie [Nachteile, die Sie ohne Einbürgerung erfahren mussten] mir das Leben in Deutschland bis jetzt erschwert hat/haben.
Wichtig: Manchmal kann die Zulassungsbehörde auch einen Lebenslauf von Ihnen anfordern. Möchten Sie Ihren Beweggründen für eine Einbürgerung also vorab schon schriftlich Ausdruck verleihen, lässt sich Ihr bisheriger Werdegang gut mit einer ausführlicheren Begründung im Einbürgerungsantrag verknüpfen.