Das BAMF: Die Rolle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist in Deutschland für die Prüfung von Asylanträgen, den Flüchtlingsschutz und die Integration von Migranten zuständig.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist in Deutschland für die Prüfung von Asylanträgen, den Flüchtlingsschutz und die Integration von Migranten zuständig.

FAQ: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Was bedeutet BAMF?

Die Abkürzung BAMF steht für “Bundesamt für Migration und Flüchtlinge”. Hier erfahren Sie, was die Aufgaben dieses Amtes sind.

Was prüft das BAMF?

Das BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) prüft Asylanträge, um festzustellen, ob die Voraussetzungen für die Flüchtlingseigenschaft, Asylberechtigung oder subsidiären Schutz vorliegen. Der Arbeit des BAMF liegt das Asylrecht zugrunde.

Wie erreiche ich das BAMF?

Wenn Sie sich fragen “Wie kann man mit dem BAMF sprechen?”, kontaktieren Sie dafür am besten das Servicecenter. Beachten Sie dabei, dass das BAMF in verschiedene Abteilungen gegliedert ist, die ihre eigenen Schwerpunkte haben. Hier finden Sie nähere Informationen dazu.

Was ist das BAMF?

Sie suchen einen persönlichen Kontakt zum BAMF? Bund und Länder haben jeweils eigene Standorte.
Sie suchen einen persönlichen Kontakt zum BAMF? Bund und Länder haben jeweils eigene Standorte.

Sie hören zum ersten Mal die Abkürzung “BAMF”. Doch was ist das eigentlich genau? Die Abkürzung steht für “Bundesamt für Migration und Flüchtlinge” und bezeichnet eine zentrale Behörde in Deutschland, die sich mit den Themen Asyl, Migration und Integration befasst.

Die Behörde spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Migrationspolitik der Bundesregierung und arbeitet eng mit nationalen und internationalen Partnern zusammen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über Aufgaben, Angebote und Geltungsbereiche des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ist von der Ausländerbehörde abzugrenzen. Die übergeordneten Aspekte von Asylverfahren und Integration sind Aufgabe des BAMF, während die Ausländerbehörde die praktische Verwaltung von Aufenthaltstiteln und damit verbundenen Angelegenheiten übernimmt.

BAMF: Zuständigkeit, Aufgaben und Tätigkeitsbereiche

Das BAMF hat viele Aufgaben, die sich auf die Bereiche Asyl, Migration und Integration erstrecken. Zu den Hauptaufgaben gehört die Durchführung des Asylverfahrens, bei dem alle Asylanträge geprüft und entschieden werden. Ein weiterer wesentlicher Aufgabenbereich ist die Förderung der Integration von Migrantinnen und Migranten.

Darüber hinaus unterstützt das BAMF Projekte, welche die freiwillige Rückkehr von Geflüchteten in ihre Heimatländer fördern, wenn die Umstände dies zulassen. Weiterhin stellt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Informationen über Migrations- und Asylfragen bereit.

Wie regelt das BAMF das Asylverfahren?

Beim BAMF ist der Asylantrag der erste Schritt für Menschen, die in Deutschland Schutz suchen.
Beim BAMF ist der Asylantrag der erste Schritt für Menschen, die in Deutschland Schutz suchen.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ist die zentrale Behörde in Deutschland, die Asylanträge bearbeitet. Stellen Sie einen Asylantrag, ist das BAMF dafür verantwortlich, diesen zu prüfen und eine Entscheidung zu treffen. Das Asylverfahren beinhaltet:

  • Anhörung der Asylbewerber: In einem persönlichen Gespräch werden die Fluchtgründe des Antragstellers erfasst.
  • Prüfung der Fluchtgründe: Das BAMF bewertet, ob die vorgetragenen Gründe für eine Anerkennung als Asylberechtigter oder Flüchtling gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention ausreichen.
  • Entscheidung: Basierend auf der Prüfung wird entschieden, ob Asyl gewährt, subsidiärer Schutz erteilt, oder der Antrag abgelehnt wird.

Das Asylrecht bildet die Grundlage für die Arbeit des BAMF. Im Grundgesetz wird dieses in Artikel 16a beschrieben und garantiert das Recht auf Asyl für politisch Verfolgte. 

Das BAMF bietet Schutz für Flüchtlinge

Neben der Bearbeitung von Asylanträgen bietet das BAMF Schutz für Flüchtlinge, die aufgrund von Verfolgung, Krieg oder Gewalt nicht in ihr Heimatland zurückkehren können. Dies umfasst drei verschiedene Teilaspekte. Ein Aspekt ist die Asylberechtigung. Asylberechtigte sind politisch Verfolgte, die bei einer Rückkehr in ihr Herkunftsland schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt wären. Der Flüchtlingsschutz geht über die Asylberechtigung hinaus und basiert auf der Genfer Flüchtlingskonvention. Subsidiärer Schutz wird gewährt, wenn weder Flüchtlingsschutz noch Asylberechtigung möglich sind und im Herkunftsland ernsthafter Schaden droht.

Integration von Migrantinnen und Migranten

Beim BAMF arbeiten Übersetzer, die Asylbewerbern bei der Verständigung während des Asylverfahrens helfen.
Beim BAMF arbeiten Übersetzer, die Asylbewerbern bei der Verständigung während des Asylverfahrens helfen.

Das Bundesamt ist für Migranten die erste Anlaufstelle. Das BAMF befasst sich mit deren Integration. Dies umfasst die Organisation und Durchführung von Integrationskursen, die Sprach- und Orientierungskurse beinhalten. Die Integrationskurse sollen den Teilnehmenden helfen, sich in Deutschland zurechtzufinden und die deutsche Sprache zu erlernen.

Darüber hinaus bietet das BAMF auch Beratung und Unterstützung bei der beruflichen und sozialen Integration sowie bei Fragen zum Aufenthaltsrecht.  Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ermöglicht zudem verschiedene spezialisierte Kursformate, wie Jugendintegrationskurse, Alphabetisierungskurse und Kurse für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Zudem bietet das BAMF einen Integrationskurs an, bestehend aus einem Sprachkurs und einem Orientierungskurs. Der Orientierungskurs des BAMF umfasst 100 Stunden und behandelt Themen wie die deutsche Rechtsordnung, Kultur und Geschichte. Der vom BAMF angebotene Deutschkurs erstreckt sich über 600 Stunden und zielt darauf ab, den Teilnehmenden grundlegende Deutschkenntnisse zu vermitteln. Diese Kurse sind ein zentraler Bestandteil der Integrationspolitik und sollen die Teilnehmenden auf ein Leben in Deutschland vorbereiten.

Unterstützung bei der freiwilligen Rückkehr

Das Bundesamt für Migration und Forschung bietet Programme zur freiwilligen Rückkehr an, um Personen zu unterstützen, die in ihr Heimatland zurückkehren möchten. Dies beinhaltet:

  • Beratung: Informationen und Hilfestellungen zur Rückkehr werden bereitgestellt.
  • Finanzielle Unterstützung: Rückkehrer können finanzielle Unterstützung für die Rückkehr und den Neuanfang im Heimatland erhalten.

Der Einbürgerungstest des BAMF

Das BAMF fragt im Einbürgerungstest das Wissen über die deutsche Kultur und Geschichte ab.
Das BAMF fragt im Einbürgerungstest das Wissen über die deutsche Kultur und Geschichte ab.

Das BAMF organisiert den Einbürgerungstest, welcher ein wichtiger Bestandteil des Einbürgerungsverfahrens ist. Er dient dazu, die Kenntnisse der Bewerber über die deutsche Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie die Lebensverhältnisse in Deutschland zu überprüfen.

Der Test besteht aus insgesamt 33 Fragen, die in verschiedene Themenbereiche unterteilt sind. Um den Test zu bestehen, müssen Sie mindestens 17 Fragen korrekt beantworten. Sie können auf der Webseite des BAMF den Fragenkatalog einsehen und als Vorbereitung für den Einbürgerungstest nutzen.

Es gibt bestimmte Personengruppen, die von der Pflicht zur Teilnahme am Einbürgerungstest befreit sind, darunter Kinder unter 16 Jahren, Personen mit Krankheit, Behinderung oder altersbedingten Einschränkungen sowie Absolventen deutscher Schulen, Ausbildungen oder Studiengänge mit rechtlichen oder verwaltungswissenschaftlichen Inhalten.

Was ist der BAMF-Bescheid?

Nach der Anhörung müssen Geflüchtete auf den Asylbescheid des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) warten, der die Entscheidung über ihren Asylantrag mitteilt. Die Dauer dieses Prozesses kann erheblich variieren.

Sobald der BAMF-Bescheid vorliegt, kann dieser sowohl negativ als auch positiv ausfallen:

Positive Entscheidungen

Negative Entscheidungen

  • Ablehnung des Asylantrags
  • Unzulässigkeit des Antrags

Bei einer Ablehnung des Asylantrags ist schnelles Handeln geboten. Die Betroffenen haben das Recht, gegen den Bescheid zu klagen, wobei die Fristen hierfür sehr kurz bemessen sind. Es ist daher ratsam, umgehend rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen.

In Fällen, in denen das BAMF nicht innerhalb einer angemessenen Frist entscheidet, besteht die Möglichkeit, eine Untätigkeitsklage gegen das BAMF einzureichen. Diese Klage zielt darauf ab, das Bundesamt zu einer Entscheidung zu bewegen und Sie können sie beim zuständigen Verwaltungsgericht einreichen. Sie stellt oft das letzte Mittel für Antragsteller dar, die unverhältnismäßig lange auf eine Entscheidung warten müssen.

Wichtige Hinweise für Antragssteller

  • Asylsuchende müssen sicherstellen, dass ihre aktuelle Adresse dem BAMF, der Ausländerbehörde und gegebenenfalls dem Gericht bekannt ist.
  • Bei Krankheit oder Verspätung zu einem Termin müssen Sie dies umgehend telefonisch mitteilen und bei Krankheit ein ärztliches Attest nachreichen.
  • Die Anhörung ist der wichtigste Termin im Asylverfahren. Eine Nichtteilnahme ohne triftigen Grund kann zur Ablehnung des Antrags führen.
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Über den Autor

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Jenny H.

Seit Juli 2024 ist Jenny Teil des Teams von anwalt.org. Sie hat einen Master in Kultur-Interkulturalität-Literatur und schreibt Artikel über Themen der Einbürgerung, Staatsangehörigkeit und Gesetzesänderungen.

Bildnachweise

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