Zebrastreifen: Welche Regeln gelten am Fußgängerüberweg?

Zebrastreifen ermöglichen Fußgängern das sichere Überqueren von Straßen.
Zebrastreifen ermöglichen Fußgängern das sichere Überqueren von Straßen.

Bußgeldkatalog: Zebrastreifen

TatbestandBußgeldPunkte
Sie fuhren nicht mit mäßiger Geschwindigkeit an den Fußgängerüberweg heran, obwohl ein Bevorrechtigter diesen erkennbar benutzen wollte.80 €1
.. mit Gefährdung100 €1
Sie ermöglichten einem Bevorrechtigten nicht das Überqueren der Fahrbahn, obwohl dieser den Fußgängerüberweg erkennbar benutzen wollte.80 €1
.. mit Gefährdung100 €1
.. mit Unfall120 €1
Sie fuhren auf den Fußgängerüberweg, obwohl der Verkehr stockte.5 €
Sie überholten an dem Fußgängerüberweg ein Fahrzeug.80 €1
.. mit Gefährdung
100 €1
.. mit Unfall120 €1

FAQ: Zebrastreifen

Was ist ein Zebrastreifen?

Als Zebrastreifen werden umgangssprachlich Fußgängerüberwege bezeichnet. Der Begriff geht dabei einerseits auf das Aussehen der Fahrbahnmarkierung, andererseits auf eine Aktion zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zurück. So erhielten 1957 Autofahrer, die in Hamburg am Fußgängerüberweg anhielten, einen Aufkleber mit der Aufschrift „Zeichen eines besonders rücksichtsvollen Autofahrers“.

Wer hat Vorrang am Zebrastreifen?

An Fußgängerüberwegen haben Fußgänger grundsätzlich Vorrang. Gleiches gilt auch für Rollstuhlfahrer, Nutzer von Krankenfahrstühlen sowie Radfahrer, die ihr Fahrrad schieben.

Wann muss ich an einem Zebrastreifen anhalten?

Wollen Fußgänger den Zebrastreifen überqueren, müssen Fahrzeuge ggf. warten. Eine Ausnahmeregelung gilt lediglich für Schienenfahrzeuge. Autofahrer, die dort das Überqueren der Fahrbahn nicht ermöglichen, müssen mit Sanktionen rechnen. Was der Bußgeldkatalog dabei vorsieht, verrät diese Tabelle.

Video: Verkehrszeichen 293 erklärt

Im Video: Was gilt beim Verkehrszeichen 293?
Im Video: Was gilt beim Verkehrszeichen 293?

Kennzeichnung des Zebrastreifens

Bei einem Fußgängerüberweg sollten Autofahrer besonders aufmerksam sein.
Bei einem Fußgängerüberweg sollten Autofahrer besonders aufmerksam sein.

Beim Zebrastreifen handelt es sich um die umgangssprachliche Bezeichnung für Fußgängerüberwege. Diese Verkehrsfläche soll Passanten eine sichere Überquerung der Straße ermöglichen. Dabei setzt sich der Zebrastreifen üblicherweise aus zwei Elementen zusammen: Den Markierungen auf der Fahrbahn und den dazugehörigen Verkehrszeichen. Allerdings ist das Schild nicht zwangsläufig notwendig, da die gesetzlichen Bestimmungen für den Fußgängerüberweg grundsätzlich auch ohne entsprechenden Hinweis gelten.

Die Fahrbahnmarkierungen zum Fußgängerüberweg bestehen aus dicken weißen Linien, die in der Regel 0,5 m bereit und in einem Abstand von ebenfalls 0,5 m aufgebracht sind. Wie viele Streifen der Zebrastreifen hat, hängt demnach von der Breite der Straße ab.

Bei den Verkehrsschildern zum Zebrastreifen ist vor allem das quadratische, blaue Schild mit einem mittigen weißen Dreieck bekannt, welches einen Menschen zeigt, der den Fußgängerüberweg passiert. Dieses Verkehrszeichen 350 gehört zu den Richtzeichen und fungiert somit als Hinweis für die Verkehrsteilnehmer.

Darüber hinaus gibt es aber auch ein Gefahrenzeichen (VZ 134) zum Fußgängerüberweg, welches an Stellen mit einer besonderen Gefährdung zusätzlich aufgestellt wird. Hierbei handelt es sich um ein rot umrandetes Dreieck, auf dem ebenfalls ein Fußgänger zu sehen ist, der einen Zebrastreifen überquert.

Eine Übersicht mit Grafiken zu den Verkehrsschildern beim Zebrastreifen finden Sie nachfolgend:

VZ 350: Fußgängerüberweg (Richtzeichen)
VZ 350: Fußgängerüberweg (Richtzeichen)
VZ 134: Fußgängerüberweg (Gefahrenzeichen)
VZ 134: Fußgängerüberweg (Gefahrenzeichen)

Vorschriften zum Zebrastreifen

Damit Passanten die Fahrbahn an einem Fußgängerüberweg sicher überqueren können, definiert der Gesetzgeber an diesem besondere Vorschriften. So heißt es zum Beispiel unter § 26 Abs. 1 Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) zum Zebrastreifen:

An Fußgängerüberwegen haben Fahrzeuge mit Ausnahme von Schienenfahrzeugen den zu Fuß Gehenden sowie Fahrenden von Krankenfahrstühlen oder Rollstühlen, welche den Überweg erkennbar benutzen wollen, das Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen. Dann dürfen sie nur mit mäßiger Geschwindigkeit heranfahren; wenn nötig, müssen sie warten.

Am Zebrastreifen gilt demnach Folgendes: Fußgänger und Rollstuhlfahrer haben Vorrang und Autofahrer müssen ggf. warten. Deshalb sollten Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer besonders aufmerksam sein und müssen mit reduzierter Geschwindigkeit an einen Zebrastreifen heranfahren. So können sie rechtzeitig anhalten, falls ein Passant die Straße auf dem Fußgängerüberweg überqueren will.

Neben dem Vorrang für Fußgänger gilt es am Fußgängerüberweg laut StVO noch weitere Vorschriften zu beachten. Diese Regelungen gelten dabei für alle Verkehrsteilnehmer:

  1. Fahrradfahrer sowie motorisierte Fahrzeuge müssen an einem Zebrastreifen anhalten, wenn ein Passant die Straße überqueren will.
  2. Auf Fußgängerüberwegen ist das Warten, Parken und auch das Halten verboten.
  3. Mindestabstand an Fußgängerüberwegen: Das Parken und Halten ist bis zu fünf Meter vor dem Zebrastreifen verboten.
  4. An Überwegen gilt ein allgemeines Überholverbot.
  5. Fahrzeuge müssen Fußgängern und Rollstuhlfahrern die Überquerung des Zebrastreifens gewähren. Ausgenommen davon sind Straßenbahnen und S-Bahnen.
  6. Fahrzeuge dürfen nicht auf den Überweg fahren, wenn der Verkehr stockt. Sie müssen davor warten.

Sanktionen bei Verkehrsverstößen am Fußgängerüberweg

Wird ein Zebrastreifen überfahren, obwohl ein Passant diesen überqueren will, drohen Sanktionen.
Wird ein Zebrastreifen überfahren, obwohl ein Passant diesen überqueren will, drohen Sanktionen.

Um sicherzustellen, dass Fußgänger gefahrlos den Zebrastreifen überqueren können, müssen Autofahrer einiges beachten. Verkehrsteilnehmer die sich nicht an die gesetzlichen Vorschriften halten, drohen zudem Sanktionen gemäß Bußgeldkatalog. Dieser sieht für Verstöße an Fußgängerüberwegen neben Bußgeldern teilweise auch Punkte in Flensburg vor. Mit einem Fahrverbot müssen Verkehrssünder im Regelfall hingegen nicht rechnen.

So zieht zum Beispiel das Heranfahren an einen Fußgängerüberweg ohne geminderte Geschwindigkeit ein Bußgeld von 80 Euro sowie einen Punkt in Flensburg nach sich, wenn ein Fußgänger den Zebrastreifen überqueren wollte. Gefährden Sie durch Ihr Verhalten einen Passanten, erhöht sich das Bußgeld auf 100 Euro.

Ermöglichen Fahrzeugführer Passanten nicht das Überqueren des Fußgängerüberweges, ist mit einem Bußgeld in Hohe von 80 Euro sowie einem Punkt zu rechnen. Bei einer Gefährdung erhöht sich die Geldsanktion auf 100 Euro, bei einem Unfall auf 120 Euro.

Wie zuvor ausgeführt, ist das Überholen am Zebrastreifen ebenfalls verboten. Bei der Missachtung dieser Regelung wird daher ein Bußgeld fällig. Auch in diesem Fall müssen Sie mindestens mit einem Bußgeld in Höhe von 80 Euro und ein Punkt in Flensburg rechnen.

Eine Übersicht zu möglichen Sanktionen für Verkehrsverstöße am Zebrastreifen bietet unsere Bußgeldtabelle. Diese finden Sie zu Beginn dieses Ratgeber.

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Über den Autor

Meike
Meike Z.

Meike hat ihren Master-Abschluss im Fach Linguistik an der Universität Paderborn erworben und ist seit 2016 Teil des anwalt.org-Teams. Dabei besteht ihr Anspruch darin, Informationen unter anderem in den Bereichen Verkehrsrecht und Finanzrecht leicht verständlich aufzubereiten.

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