Inhalt
FAQ: Blitzer
Blitzer können sowohl mobil als auch stationär eingesetzt werden. Dabei kommen unterschiedliche Messverfahren zum Einsatz. Häufig wird die Geschwindigkeitsmessung anhand von Laserstrahlen vollzogen. Hier erhalten Sie weitere Informationen zur Funktionsweise einer Radarfalle.
Es wird stets ein pauschaler Toleranzabzug beim Blitzer vollzogen. Bei Geschwindigkeiten unter 100 km/h beträgt dieser 3 km/h. Handelt es sich um ein Tempo über 100 km/h, erfolgt ein Toleranzabzug von drei Prozent des Messwerts.
Unsere Tabellen bieten einen Überblick über mögliche Sanktionen, wenn Sie geblitzt wurden. Das Bußgeld liegt zwischen 15 und 680 Euro. Zusätzlich sind bis zu zwei Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot von drei Monaten möglich. Zur genauen Ermittlung der möglichen Strafe können Sie auch unseren Blitzer-Rechner nutzen.
Weiterführende Informationen zum Thema „Blitzer“
Blitzer und Radarfallen überwachen die gefahrene Geschwindigkeit
Feste Blitzer begleiten viele Menschen, die täglich mit einem Kfz unterwegs sind. Da ihre Standorte in aller Regel bekannt sind, reduzieren viele Verkehrsteilnehmer an den entsprechenden Stellen automatisch die Geschwindigkeit.
Ein mobiler Blitzer kann hingegen für ein Überraschungsmoment sorgen. Wird eine Geschwindigkeitsüberschreitung registriert, fertigen viele Radarfallen das sogenannte Blitzerfoto an und ein Bußgeldverfahren wird eingeleitet.
Doch wie genau funktionieren Blitzer eigentlich? Erfolgt bei der Messung durch Radarfallen ein Toleranzabzug? Können Sie gegen eine Geschwindigkeitsmessung vorgehen? Diese Fragen beantwortet der nachfolgende Ratgeber. Zunächst erhalten Sie eine Übersicht über mögliche Sanktionen gemäß Bußgeldkatalog, die eine Geschwindigkeitsüberschreitung nach sich zieht.
Vom Blitzer innerorts erwischt: Mögliche Sanktionen
Vom Blitzer außerorts erwischt: Mögliche Sanktionen
Bußgeldrechner für Geschwindigkeitsüberschreitungen
Video: Die wichtigsten Fragen und Antworten, wenn Sie geblitzt wurden
Wie funktioniert ein Geschwindigkeitsmessgerät?
Es gibt unterschiedliche Blitzer-Typen. Diese werden vor allem zur Geschwindigkeitsmessung eingesetzt. Sogenannte Ampelblitzer können allerdings auch Rotlichtverstöße aufdecken. Diese arbeiten in aller Regel mit Hilfe von Induktionsschleifen, welche im Straßenbelag angebracht sind.
Überfährt ein Fahrzeug eine dieser Schleifen, löst der Blitzer aus. Dabei handelt es sich erst einmal aber nur um ein unerlaubtes Überfahren der Haltelinie. Fährt der Kfz-Fahrer weiter, löst das Gerät ein zweites Mal aus. Dann handelt es sich um einen Rotlichtverstoß.
Ampelblitzer sind grundsätzlich stationär. Die Geschwindigkeitsmessung kann hingegen auch durch mobile Blitzer erfolgen. Bei beiden Formen der Geschwindigkeitsmessung kann Lasertechnik zum Einsatz kommen.
Dabei wirft das Gerät einen Laserstrahl auf ein Fahrzeug aus, welcher von diesem reflektiert wird. Im Anschluss passiert das Kfz einen vorab definierten Messbereich. Per Weg-Zeit-Berechnung lässt sich dann die gefahrene Geschwindigkeit ermitteln.
Die Geschwindigkeitsmessung durch einen Blitzer kann auch per Nachfahren durch Polizeibeamte erfolgen. Da dieses Messverfahren anfällig für Fehler ist, kommt es allerdings nicht so häufig zum Einsatz.
Interessant: Blitzer werden in aller Regel bewusst an Unfallschwerpunkten aufgestellt. Auch vor Schulen, Kitas oder Altenheimen wird die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit verstärkt kontrolliert.
Sind die Messungen durch Blitzer zuverlässig?
Damit Blitzer zur Geschwindigkeitsmessung überhaupt zugelassen werden dürfen, müssen diese durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt geprüft werden. Die Bundesanstalt erteilt dann eine Zulassung.
Ist diese vorhanden, handelt es sich um einen Blitzer, der in den meisten Fällen zuverlässige Ergebnisse liefern sollte. Dennoch kann es natürlich auch zu Fehlmessungen, die zu Ungunsten der Verkehrsteilnehmer ausfallen, kommen.
Häufige Fehlerquellen sind dabei die Folgenden:
- Das Gerät wurde nicht fristgerecht geeicht.
- Der Messbeamte war nicht ausreichend geschult.
- Straßenschäden haben zu einem Fehler bei den Induktionsschleifen geführt.
- Der Blitzer wurde falsch aufgestellt.
- Das Gerät weist andere technische Fehler auf.
Gut zu wissen: Es erfolgt stets der Abzug einer Toleranz beim Blitzer. Durch diesen sollen etwaige Messungenauigkeiten pauschal ausgeglichen werden. Wie hoch der Toleranzabzug ausfällt, richtet sich nach der Art des Blitzers und der gefahrenen Geschwindigkeit. In der Regel werden bei einem Tempo unter 100 km/h drei km/h abgezogen. Lag die Geschwindigkeit über 100 km/h, erfolgt ein Abzug der Toleranz in Höhe von drei Prozent des gemessenen Tempos.
Von der Radarfalle erwischt: Wie geht es nun weiter?
Doch wie geht es weiter, wenn die Polizei per Blitzer (Toleranz bereits abgezogen) eine Geschwindigkeitsüberschreitung aufgedeckt hat? Dann wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Zunächst muss die Bußgeldstelle den Halter des Fahrzeugs ermitteln.
Die Halterermittlung erfolgt über das Kennzeichen. Der Fahrzeughalter bekommt dann entweder einen Anhörungs- oder einen Zeugenfragebogen zugestellt. Ist der Fahrer, welcher die Ordnungswidrigkeit begangen hat, eindeutig identifiziert, bekommt dieser einen Bußgeldbescheid.
In diesem Schreiben ist aufgeführt, was die Messung vom Blitzer an Kosten für den Betroffenen bedeutet. Zusätzlich zur Geldbuße werden Gebühren und Auslagen in Höhe von mindestens 28,50 Euro fällig.
Wie kann ich gegen eine fehlerhafte Messung vom Blitzer vorgehen?
Wie bereits erwähnt, kann es vorkommen, dass die Messergebnisse von einem Blitzer fehlerhaft sind. Daher sollten Sie jeden Bußgeldbescheid genau überprüfen und sich fragen, ob Sie die Ordnungswidrigkeit tatsächlich begangen haben können.
Haben Sie Zweifel am Messergebnis, müssen Sie die Sanktionen nicht einfach hinnehmen. Sie haben innerhalb von zwei Wochen nach dem Erhalt des Bußgeldbescheids die Möglichkeit, einen Einspruch einzulegen.
Ziehen Sie diese Option in Betracht, empfiehlt es sich, einen Anwalt für Verkehrsrecht zu konsultieren. Dieser kann den Fall einschätzen und Ihnen die Erfolgsaussichten für einen Einspruch nennen.
Entscheiden Sie sich dazu, wird Ihr Anwalt einen Antrag auf Akteneinsicht stellen. Diese verschafft ihm Zugang zum Messprotokoll vom Blitzer. Dadurch kann der Rechtsbeistand Unregelmäßigkeiten aufdecken, die dazu führen können, dass die Sanktionen gegen Sie fallengelassen werden.
Auch die Verjährung der Ordnungswidrigkeit kann einen Einspruch begründen. Die Bußgeldstelle hat nach dem Tattag grundsätzlich drei Monate Zeit, einen Bußgeldbescheid gegen den Verkehrssünder auszustellen. Diese Verjährungsfrist kann allerdings unterbrochen werden, wenn dem Betroffenen zum Beispiel ein Anhörungsbogen zugestellt wird.
Ist die Nutzung einer Blitzer-App erlaubt?
Wie zu Anfang des Ratgebers erwähnt, können stationäre Blitzer meist nicht mit einem großen Überraschungseffekt punkten. Anders verhält sich das bei mobilen Radarfallen. Damit auch diese nicht zu einem Bußgeldbescheid führen, gibt es unterschiedliche Blitzerwarner.
Diese können als App auf das Handy geladen oder in das Navigationsgerät integriert sein. Doch ist die Nutzung solcher Radarwarner überhaupt legal? Nein. Es handelt sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit.
Diese zieht ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro sowie einen Punkt in Flensburg nach sich.
Wichtig: Ansagen im Radio, welche Blitzer an unterschiedlichen Stellen ankündigen, sind grundsätzlich nicht verboten.