Kriegsberichterstattung: Journalisten in Extremsituationen

Was ist bei der Kriegsberichterstattung in der heutigen Zeit wichtig? Unser Ratgeber versorgt Sie mit allen wichtigen Infos.
Was ist bei der Kriegsberichterstattung in der heutigen Zeit wichtig? Unser Ratgeber versorgt Sie mit allen wichtigen Infos.

FAQ: Kriegsberichterstattung

Was bedeutet Kriegsberichterstattung?

Die Kriegsberichterstattung informiert die Menschen über Kriege, deren Hintergründe und die neusten Entwicklungen. Wie dieses Ressort im Journalismus entstanden ist, können Sie hier ausführlich nachlesen.

Wie kann ich Kriegsberichterstatter werden?

Welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen, um Kriegsberichterstatter zu werden, können Sie hier nachlesen.

Welche Besonderheiten weist die Kriegsberichterstattung auf?

Bei der Kriegsberichterstattung sind die Quellen ganz besonders wichtig, da sonst die Gefahr besteht, Propaganda für eine der beiden Seiten zu betreiben. Daher müssen, wie auch vom Presserecht vorgegeben, alle Quellen überprüft werden.

Journalisten in Krisengebieten im Einsatz

Durch das Internet und diverse soziale Medien verbreiten sich Nachrichten heutzutage viel schneller, als das noch vor einigen Jahren der Fall war. Das öffentliche Interesse ist groß und die meisten Medienhäuser arbeiten nach der Devise „Online first“.

Besonders heikel wird es für Journalisten, dieses vorhandene Interesse zu befriedigen, wenn es um die Kriegsberichterstattung geht. Um an aktuelle Informationen zu kommen, müssen die Reporter selbst in die Krisengebiete reisen.

Doch was genau zeichnet die heutige Kriegsberichterstattung aus? Welche Vorsichtsmaßnahmen können die Journalisten treffen? Wie kann jemand überhaupt Kriegsreporter werden? Diesen Fragen geht der nachfolgende Ratgeber auf den Grund und informiert Sie umfassend.

Anfänge der Kriegsberichterstattung

Auch in der Kriegsberichterstattung werden Informationen schnell verbreitet.
Auch in der Kriegsberichterstattung werden Informationen schnell verbreitet.

Schon im Mittelalter kam der Kriegsberichterstattung eine große Bedeutung zu. Die prominenten Feldherren hatte alle ihre Schreiberlinge dabei, welche im Idealfall über die grandiosen Siege berichten sollten.

Napoléon Bonaparte führte sogar eine Armeezeitung ein, deren Berichterstattung sich ausschließlich um seine Feldzüge drehte. Allerdings erfolgte die Berichterstattung zu diesem Zeitpunkt noch sehr einseitig und basierte nur auf den Erzählungen der Soldaten.

Das änderte sich dann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die neu entstandenen Tageszeitungen erkannten das Potenzial, welches die Kriegsberichterstattung bot. So wurden erstmal auch zivile Kriegsreporter eingesetzt.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war es erstmal möglich, Filmaufnahmen anzufertigen. So wurde die Kriegsberichterstattung um das Medium Film ergänzt. Dieses wurde dann vielfach als Propagandamittel missbraucht.

Im Zweiten Weltkrieg gab es sogar eine eigene „Propagandakompanie“. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs haben vor allem die USA versucht, den Zugang von Journalisten zu Informationen vor Ort zu beschränken.

Daraus ist das sogenannte Pool-Prinzip entstanden. Dieses besagt, dass nur ausgewählte Journalisten vor Ort Informationen erhalten bzw. von der Armee an bestimmte Punkte des Kriegsgebiets gebracht werden.

Gut zu wissen: Aus dem Pool-Prinzip ist der Embedded Journalist hervorgegangen. Es handelt sich dabei um einen zivilen Berichterstatter, welcher im Falle eines Krieges einer Militäreinheit zugewiesen wird und die Streitkräfte begleitet.

Welche Rolle spielt die Kriegsberichterstattung in den Medien heute?

Auch heute erschüttern Kriege noch die Welt. Da sich in den letzten Tagen der Medienkonsum arg verändert hat, fällt das auch in der Kriegsberichterstattung auf. In Zeiten der sozialen Netzwerke verbreiten sich Videos aus Kriegsgebieten innerhalb weniger Sekunden.

Allerdings sind auch in diesen Zeiten die Medien gefordert, diese Nachrichten im richtigen Kontext einzuordnen und für Hintergrundinformationen zu sorgen. Doch die Recherche stellt sich in diesem Bereich nicht selten als schwer heraus.

Oft werden Informationen nur von den sich bekriegenden Parteien herausgegeben, was eine unabhängige Bewertung dieser Infos schwierig macht. Häufig ist es auch vor Ort schwierig für Journalisten, an ausreichende Informationen zu kommen.

Wichtig: Ein großes Problem, welches auch die Kriegsberichtserstattung betrifft, sind Fake-News. Daher sollten Sie als Verbraucher nie einer Nachricht aus nur einer Quelle Glauben schenken. Es empfiehlt sich immer zu überprüfen, ob auch andere Medien über dieses Ereignis berichten. Häufig geht es bei Fake-News nämlich nur darum, schnell Klicks zu generieren.

Werden Reporter überhaupt noch in Krisengebiete geschickt?

AKriegsberichterstatter: Ein Film vom Kriegsgeschehen muss in den richtigen Kontext gesetzt werden.
Kriegsberichterstatter: Ein Film vom Kriegsgeschehen muss in den richtigen Kontext gesetzt werden.

Ein Job in der Kriegsberichterstattung geht durchaus mit einem hohen Risiko einher. Reisen Journalisten in Krisengebiete, kann es durchaus vorkommen, dass sie ins Kreuzfeuer geraten. Daher stellt sich die Frage, ob es überhaupt üblich ist, dass Reporter so nah am Geschehen sind.

Die Antwort lautet Ja. Auch heute gibt es noch eine Vielzahl an Auslandskorrespondenten, die sich in die Krisengebiete wagen und von dort aus live berichten. So können die Reporter an Informationen kommen, welches ohne persönliches Erscheinen nicht möglich werden.

Das verleiht den Geschichten und Beiträgen, die bei dieser Arbeit entstehen, ein hohes Maß an Authentizität und kann auch für eine höhere Auflage bzw. eine bessere Reichweite im TV sorgen.  

Interessant: Bereits im Jahr 1901 wurde der Begriff des Friedensjournalismus von Alfred Hermann Fried, einem Vertreter des Pazifismus, verwendet. Er hat sich heute zu einem journalistischen Ansatz in der Kriegsberichtserstattung entwickelt. Dabei geht es weniger darum, die Sichtweise des Militärs zu übernehmen, als viel mehr darum, die Hintergründe des Konflikts aufzuarbeiten und daraus möglich Ansätze für friedliche Lösungen zu entwickeln. Prägend in der Forschung rund um den Friedensjournalismus ist der norwegische Friedensforschers Johan Galtung. Er formuliert vier Merkmale für den Friedensjournalismus:

  • Friedensjournalismus untersucht die Entstehung des Konflikts und stellt Lösungsansätze dar.
  • Alle Seiten kommen ausgewogen zu Wort. Es gibt keine Einteilung in „gut“ und „böse“. Die Lügen aller Beteiligten werden aufgedeckt.
  • Aggressoren/Angreifer werden benannt, es wird über die Opfer auf allen Seiten gleichermaßen berichtet.
  • Die Konfliktberichterstattung muss schon früh einsetzen und versuchen, zwischen den Parteien zu vermitteln.

Welche Jobs gibt es in der Kriegsberichterstattung? 

Erfolgt eine Kriegsberichterstattung beispielsweise durch eine Liveschaltung im Fernsehen, ist oft nur ein einziger Reporter zu sehen. Dieser arbeitet allerdings in der Regel nicht alleine, sondern hat ein ganzes Team hinter sich.

Dazu gehört mindestens ein Kameramann. In aller Regel ist auch ein Tontechniker vor Ort. Zudem werden nicht selten weitere Redakteure eingesetzt, die beispielsweise die Recherchearbeit übernehmen.

Wie können Sie Kriegsberichterstatter werden?

Kriegsberichterstatter werden: Sie sollten ein Volontariat absolvieren.
Kriegsberichterstatter werden: Sie sollten ein Volontariat absolvieren.

Doch wie können Interessierte eigentlich Kriegsberichterstatter werden? Zunächst ist eine Ausbildung im journalistischen Bereich vonnöten. In aller Regel erfolgt diese über ein Volontariat in einer Redaktion.

Haben Sie dieses erfolgreich abgeschlossen, können Sie sich um einen Job als Auslandskorrespondent bewerben. Je nachdem, auf welche Stelle Sie dort ein Auge geworfen haben, kann es auch vorkommen, dass Sie in Kriegsgebieten eingesetzt werden.

Sollte ein entsprechender Einsatz anstehen, empfiehlt es sich, vorab ein Seminar über den Einsatz in Krisen- und Kriegsgebieten zu besuchen. Diese werden beispielsweise von der ARD.ZDF medienakademie angeboten.

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Über den Autor

Sarah
Sarah K.

Sarah studierte Journalismus an der DEKRA-Hochschule für Medien in Berlin und unterstützt das Ratgeberportal anwalt.org nun bereits seit 2016 bei der Contenterstellung zu den unterschiedlichsten Rechtsgebieten. Ihr besonderes Interesse gilt dabei dem Presse-, Sport- und Sozialrecht. Außerdem ist sie für den Newsbereich verantwortlich.

Bildnachweise

1 Gedanke zu „Kriegsberichterstattung: Journalisten in Extremsituationen

  1. Gulnara

    Sehr iinteressant, aber muss man ausfuerlicher beschreiben. Besonder wichti waere das Thena ethische Seite der Arbeit der Journalisten bei Kriegs- Bericherstattungen. Gulnara B (Usbekistan)

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