Wollen Sie eine Risikolebensversicherung abschließen, will der Versicherer im Vorfeld ganz genau wissen, wie es um Ihren Gesundheitszustand bestellt ist. Leiden Sie an einer chronischen Erkrankung? Waren Sie schon einmal wegen Rückenschmerzen krankgeschrieben? Leiden Sie häufig unter Atemwegserkrankungen? Sind Erbkrankheiten in Ihrer Familie bekannt?
Solche Fragen zu beantworten, kann sehr unangenehm sein. Insbesondere, wenn Sie obendrein noch ärztliche Untersuchungen, die Jahre zurückliegen, rekapitulieren sollen. Es ist daher verständlich, dass viele Menschen lieber eine Risikolebensversicherung ohne solche Gesundheitsprüfung abschließen möchten. Aber ist das überhaupt möglich? Ob Sie um die Gesundheitsfragen beim Abschluss der Risikolebensversicherung tatsächlich herumkommen, erklärt der folgende Ratgeber.
Inhalt
FAQ: Risiko-LV ohne Gesundheitsprüfung
Nein. Wollen Sie eine Risikolebensversicherung abschließen, kommen Sie um den Gesundheitscheck nicht herum.
Die Beiträge für eine Lebensversicherung müssen für jeden Versicherungsnehmer individuell kalkuliert werden, je nachdem welchem gesundheitlichen Risiko er ausgesetzt ist. Um dieses Risiko einschätzen zu können, sind umfassende Gesundheitsfragen an jeden Versicherungsnehmer notwendig. Würden die Versicherer einen einheitlichen Beitrag von allen Kunden verlangen, wäre dieser viel zu teuer, da die Risikokalkulation anders ausfallen würde.
Dies hängt vom Versicherer ab. Bietet dieser z. B. eine Verlängerungsgarantie an, können Sie Ihren Lebensversicherungsvertrag ohne weitere Gesundheitsprüfung verlängern.
Ohne Gesundheitsprüfung geht es nicht
Gleich vorweg müssen wir Ihnen eine ernüchternde Information geben: Es ist nicht möglich, eine Risikolebensversicherung abzuschließen, ohne vorher Gesundheitsfragen zu beantworten. Der Grund dahinter ist die individuelle Risikokalkulation, die der Versicherer für jeden Kunden durchführen muss. Nach ihr bemisst sich wiederum der Versicherungsbeitrag. Für diese Risikokalkulation ist es nötig, dass der Versicherungsnehmer seinen Gesundheitszustand offenbart. Dazu gehört in der Regel die Krankengeschichte der vergangenen Jahre, wichtige Operationen, Allergien und andere Sachen, die auf ein zukünftiges Gesundheitsrisiko schließen lassen.
Würde die individuelle Risikokalkulation nicht erfolgen und stattdessen ein einheitlicher Versicherungstarif für alle Kunden gelten, wäre dieser nicht nur äußerst teuer, sondern auch in vielerlei Hinsicht ungerecht. Immerhin müsste dann ein Versicherungsnehmer, der regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung geht und sich stets gesund ernährt, ebenso viel zahlen wie beispielsweise jemand, der nicht sonderlich auf seine Gesundheit achtet.
Nicht alle gesundheitlichen Probleme sind für die Versicherung relevant
Wie umfangreich der Gesundheitscheck abläuft, hängt vom Anbieter ab. Möchten Sie möglichst wenig Fragen zu Ihrer Gesundheit beantworten, kann es sich also lohnen, die verschiedenen Versicherer diesbezüglich zu vergleichen. Beachten Sie jedoch Folgendes: Selbst wenn Ihnen zu Beginn nur ein vereinfachter Fragenkatalog vorgelegt wird, kann es passieren, dass der Versicherer zu bestimmten Punkten noch Nachfragen an Sie richtet. So ist es dann letztendlich doch möglich, dass Sie tiefer ins Detail gehen müssen, als Sie möchten.
Es wird Sie jedoch vielleicht freuen zu hören, dass Sie bei einer solchen Gesundheitsfrage nicht jedes Problem der vergangenen Jahre angeben müssen. Alltägliche Erkrankungen wie Husten, Magen-Darm-Infektionen oder Hexenschuss interessieren die Versicherer in der Regel selten, ganz besonders wenn es sich um akute Erkrankungen handelt.
Lassen Ihre Angaben jedoch auf ein hohes Gesundheitsrisiko schließen, müssen Sie mit einer Ablehnung des Versicherers rechnen. Dies kann z. B. bei einer früheren Krebserkrankung oder einem erst kürzlich erfolgten Herzinfarkt der Fall sein.