Illegales Glücksspiel: Gibt es Geld zurück?

Gibt es beim Glücksspiel Geld zurück? Das hängt von den jeweiligen Umständen ab.
Gibt es beim Glücksspiel Geld zurück? Das hängt von den jeweiligen Umständen ab.

FAQ: Beim Online-Glücksspiel Geld zurückholen

Ist es möglich, beim Glücksspiel Geld zurückzubekommen?

Ob Spieler beim Glücksspiel bzw. von Online-Glücksspiel ihr Geld zurückfordern können, ist von bestimmten Faktoren abhängig. Nur wenn es sich um ein illegales Angebot handelt, haben Betroffene die Möglichkeit, das Geld zurückzuerhalten. Sie müssen dafür allerdings selbst aktiv werden. Wann Rückforderungen möglich sind, erfahren Sie hier.

Bei welchen Casinos gibt es Geld zurück?

Anbieter, die ohne deutsche Lizenz arbeiten, dürfen gemäß dem Glücksspielrecht in Deutschland kein Glücksspiel betreiben. Diese Angebote sind illegal. Das gilt zum Beispiel auch, wenn ein Online-Casino eine ausländische Lizenz besitzt, denn diese ist in Deutschland nicht anerkannt.

Wie kann ich mein Geld vom Casino zurückfordern?

Betroffene müssen den Anbieter aktiv auffordern, die verspielten Einsätze zurückzuzahlen. Um die Erfolgsaussichten abschätzen und das richtige Vorgehen planen zu können, ist eine Beratung durch einen fachkundigen Anwalt ratsam. Was bei der Rückforderung zu beachten ist, erfahren Sie hier.

Spezielle Ratgeber zur Rückforderung von Spieleinsätzen von Wettanbietern

Geld zurück: Wann illegales Glücksspiel dazu führt

Glücksspiel und somit auch Online-Casinos unterliegen in Deutschland gesetzlichen Regelungen. Insbesondere der Glücksspielstaatsvertrag bildet eine der wichtigsten rechtlichen Grundlagen diesbezüglich. Seit der Neufassung 2021 ist das bundesweite Verbot von Online-Glücksspielen aufgehoben.

Unter Umständen erhalten Spieler beim Glücksspiel ihr Geld zurück. Holen müssen sie es sich aber aktiv selbst.
Unter Umständen erhalten Spieler beim Glücksspiel ihr Geld zurück. Holen müssen sie es sich aber aktiv selbst.

Betreiber von Online-Casinos haben zukünftig die Möglichkeit, eine glücksspielrechtliche Erlaubnis zu beantragen. Allerdings wird dies bundesweit erst am Januar 2023 möglich sein, bis dahin gelten alle Angebote außerhalb von Schleswig-Holstein in Deutschland als illegal, da sie keine deutsche Lizenz besitzen.

Allerdings sind auch mit einer Lizenz, sowohl online als auch in Spielhallen vor Ort, dann bestimmte Vorgaben zu beachten, wie ein Glücksspielangebot in Deutschland betreiben werden darf. Erfüllen Betreiber diese nicht, gilt das Glücksspiel weiterhin als illegal. Geld zurück erhalten Spieler in solchen Fällen und beim Online-Glücksspiel allerdings nur, wenn sie aktiv tätig werden. Dies ist möglich, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Spiele fanden vor dem 01.07.2021 statt (alle Online-Glücksspiele waren bis dahin illegal und entsprechende Verträge nichtig)
  • Glücksspielanbieter sind nicht für Deutschland lizensiert bzw. Spiele finden statt, bevor eine Lizenz beantragt ist
  • Glücksspielanbieter sind nur für ein Bundesland zugelassen, Spieler befindet sich jedoch in einem anderen
  • Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags werden nicht beachtet

Achtung: Aufgeführte Lizenzen aus dem europäischen Ausland führen nicht dazu, dass das Angebot in Deutschland legal wird. Diese Lizenzen werden nicht anerkannt. Auch in diesem Fall erhalten Spieler für das entsprechende Glücksspiel ihr Geld zurück, wenn sie Ansprüche geltend machen.

Gel zurück: Beim Online-Glücksspiel besteht die Möglichkeit, wenn das Angebot illegal ist.
Gel zurück: Beim Online-Glücksspiel besteht die Möglichkeit, wenn das Angebot illegal ist.

Das bedeutet, dass die Einsätze, die bei illegalen Angeboten getätigt wurden, zurückerstattet werden müssen, wenn Spieler dies vom Anbieter fordern. Unter Umständen ist das jedoch nur dann möglich, wenn betroffenen Spielern nicht bewusst war, dass das Angebot illegal war. Es gibt in der derzeitigen Rechtsprechung, insbesondere zur Online-Casinos, allerdings Urteile, die einen Rückgabeanspruch auch dann bestätigen, wenn Spieler von der Illegalität der Angebote wussten (siehe OLG München, Beschl. v. 20.09.2022, Az. 18 U 538/22).

Einnahmen aus illegalen Angeboten werden rechtswidrig erlangt. Da der Vertrag zwischen Anbieter und Spieler nichtig ist, sind Glücksspielbetreiber dann verpflichtet, das aus diesem Glücksspiel erhaltene Geld zurück an den Spieler zu geben. Die rechtliche Grundlage für diese Herausgabe ist in § 812 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) zu finden:

Wer durch die Leistung eines anderen oder in sonstiger Weise auf dessen Kosten etwas ohne rechtlichen Grund erlangt, ist ihm zur Herausgabe verpflichtet.

Spezielle Ratgeber zur Rückforderung von Spieleinsätzen von Online-Casinos

Online-Glücksspiel: Geld zurück aber wie?

Glücksspiel: Verlorenes Geld zurückholen, können sich Betroffene auch bei Banken und Zahlungsdienstleistern.
Glücksspiel: Verlorenes Geld zurückholen, können sich Betroffene auch bei Banken und Zahlungsdienstleistern.

Wollen Spieler das bei einem illegalen Online-Glücksspiel verlorene Geld zurück, müssen sie, wie erwähnt, selbst tätig werden und den Anbieter zur Rückzahlung auffordern. Sind sie bezüglich des richtigen Vorgehens unsicher bzw. wissen nicht, wie sie ihre Forderungen anbringen können, ist es immer ratsam, sich von einem Anwalt beraten zu lassen.

Dieser kann Betroffene auch bei einer notwendigen Klage unterstützen, wenn Glücksspielanbieter den Forderungen nicht nachkommen. Inwieweit eine Klage Aussicht auf Erfolg hat, hängt von den Umständen des jeweiligen Einzelfalls ab. Es gibt aktuell durchaus Entscheidungen im Sinne des Verbrauchers.

Ist das Geld bereits länger verloren, bleibt Spielern keine andere Wahl, als sich mit den Forderungen an den Anbieter zu wenden. Ist der Verlust noch innerhalb einer gewissen Frist, können betroffene Spieler eventuell auch der Abbuchung von Kreditkarte oder Konto widersprechen und eine Rückbuchung veranlassen. Gleiches gilt für Buchungen über Online-Bezahldienste. Welche Frist jeweils zu beachten ist, sollten Betroffene den AGB der Banken und Dienste entnehmen.

Quellen und weiterführende Links

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Über den Autor

Dörte L.
Dörte L.

Dörte studierte an der Universität Potsdam Anglistik und Germanistik. Bereits während dieser Zeit hat sie sich im Zuge verschiedener Praktika in Redaktionen mit Themen wie Internetrecht, Umweltschutz, Verbraucherschutz und Mietrecht befasst. Mit ihren Kenntnissen und Erfahrungen in diesen und weiteren Schwerpunktbereichen unterstützt sie das anwalt.org-Team seit 2016.

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